Kommentar-Vorschlag zu John Fords Drama
Schade, dass sie eine Hure war ('Tis Pity She's a Whore)

Gliederung

C. Schutzmacht Spanien

III. Das Konzil von Trient und Bologna

Als in Trient die Gefahr des Flecktyphus drohte, wurde auf Beschluss der Kirchenväter vom 11. März 1547 das Konzil nach Bologna verlegt. Der Papst war daher vermutlich nicht weit von dem Ort entfernt, wo sein Sohn, der Herzog von Parma und Piacenza, umgebracht worden ist. Nicht alle waren mit der Verlegung einverstanden, und als Kaiser Karl V. offiziell dagegen Protest einlegte, wurden hier keine Beschlüsse gefasst. Am dritten Adventssonntag 1545 eröffnet wurden auf dem Konzil in Trient unter anderem a) die Frage der Erbsünde behandelt und verabschiedet, b) das Rechtfertigungsdekret erörtert und einstimmig angenommen. Es definierte die Gnadenhaftigkeit der Rechtfertigung, deren Wesen als Heiligung und Erneuerung des inneren Menschen umschrieben wurde, c) über die Siebenzahl der Sakramente und ihre Einsetzung durch Jesus Christus entschieden, d) über Eucharistie, Krankensalbung, Weihe und Ehe debattiert und entschieden.

Das Reformkonzil wertete den sakramenten Charakter der Ehe auf, betonte aber gleichzeitig das Ideal und die Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester und Kleriker. Es räumte ein, dass manche Eheleute dem Herzen Gottes näher stehen könnten als dem Zölibat Verpflichtete. [WeltZeit 08/344]

Die dogmatischen Beschlüsse und die vereinbarten Reformdekrete führten

  1. zu einer Erneuerung der katholischen Kirche, die den Reformbewegungen des 16. Jahrhunderts ein neues Vertrauen in die Möglichkeiten des Menschen gab,
  2. besiegelte die Glaubensspaltung, die zum Zerfall der mittelalterlichen Einheit in Deutschland und Europa beitrug,
  3. festigte innerkirchlich vor allem in Italien die in Misskredit geratene päpstliche Gewalt. [WeltZeit 08,343-9]

Weiter